14.12.2024
Duo Show
come closer
come closer ist eine Einladung, die Galerie zu betreten und sich den Kunstwerken von José Gomes und Beate Höing zu nähern. Es ist eine Einladung, die unzähligen, faszinierenden Details in den Werken der beiden Künstler zu entdecken und in ihr Universum einzutauchen.
2015 wurde erstmalig der „Kunstpreis Kunstverein Münsterland“ verliehen, um bundesweit überdurchschnittliche Begabungen zu ehren und interessante Perspektiven und künstlerische Weiterentwicklungen zu fördern und Menschen in der Region Positionen der aktuellen Kunst nahe zu bringen. Die mit 10.000 € hoch dotierte Auszeichnung wird alle vier Jahre vergeben. 2023 wurde José Gomes der „Kunstpreis Kunstverein Münsterland“ verliehen. Sein künstlerisches Schaffen ist geprägt von der Natur und den Kulturen seines Heimatlandes Brasilien, dem zerstörerischen Handeln des Menschen im Paradoxon zwischen Abhängigkeit und destruktiver Vorgehensweise.
Derzeit ist Gomes' Arbeit in FUKT #22 – Magazine for Drawing zu sehen. Die 22. Ausgabe trägt den Titel The Nature Issue und zeigt auch Künstler und Künstlerinnen wie Cy Twombly und Wangechi Mutu.
„Schöpfung und Zerstörung, Leben und Tod – in diesem Spannungsfeld bewegen sich die Zeichnungen von José Gomes (*1968 in Cariacica, Brasilien, lebt und arbeitet in Köln). Mit deutlichem Bezug zur brasilianischen Natur und Kultur wirken seine Papierarbeiten zum Teil wie Collagen, die eine starke Bildtiefe entwickeln. Gomes‘ Recherchen für seine Zeichnungen schließen auch das Studium von Drohnenbildern der brasilianischen Urwälder mit ein, die genau nachvollziehbar machen, wie diese wichtigen Lebensräume zerstört werden. Diese Erkenntnisse genauso wie die Auseinandersetzung mit der brasilianischen Kunstgeschichte und Kunsthandwerk fließen in Gomes‘ filigrane Zeichnungen ein, bei denen das Figurative oft von abstrakten Elementen gebrochen wird und dadurch eine ganz eigene Geschichte erzählt.“
Dr. Carla Cugini
„Inspiriert von Ornamenten und Stofflichkeit als kulturhistorische Bestandteile der Volkskunst, von Märchen und Mythen sowie Traditionen und Ritualen, erscheinen diese Einflüsse im Werk der Malerin und Keramik-Bildhauerin Beate Höing (*1966, lebt und arbeitet in Coesfeld) in einer ganz eigenständigen Ikonografie. Tatsächlich Vorhandenes, Assoziiertes und Erinnertes fügt sich in einem ambivalenten Spiel aus Realität und Fiktion zusammen, in welchem Traum und Albtraum, Entspannung und Erschrecken dicht beieinander liegen. Inhalte, Materialität und Form sind untrennbar miteinander verbunden. Die Ölgemälde, Keramik-Skulpturen und Installationen der Künstlerin vermitteln zudem eine Begeisterung für die Schönheit, Zartheit und Ästhetik der Dinge sowie die Lust am Spiel mit den gestalterischen Möglichkeiten.
Im malerischen Werk Beate Höings zeigen sich Bilderwelten in Anlehnung an fotografische Vorlagen der 70er und 80er Jahre. Die Intimität eines Augenblicks wird ausschnitthaft festgehalten. Die dargestellten Bildmotive erscheinen auf den ersten Blick als Wiedergabe einer heilen Welt oder Dokumentation vergangener Tage. Die friedliche Idylle trügt und offenbart auf den zweiten Blick auch Ambivalenz und Doppelbödigkeit.
Ebenso verhält es sich mit den keramischen Arbeiten, die als eigenständiges Medium im Wechselspiel zur Malerei entstehen. Das keramische Material transportiert indirekt die Vorstellung von Kitsch, aber auch von traditionellem Handwerk. Diese „Hypothek“ kommt der inhaltlichen Aussage entgegen, wird von der Künstlerin fast provokant gesteigert. Eingearbeitete Nippes- und Porzellanfigürchen, seit Jahrhunderten Inbegriff bürgerlicher Vorlieben, als Dekorationsartikel oder Souvenir geliebt oder als Kitsch abgetan, bieten Spielraum für Imaginäres und Fantastisches.
Mädchen-, Jungenfiguren, Träumende oder Schlafende, Märchen-, Fabelwesen oder Tiere – fragil erwachsen die Figuren aus floralen, opulenten Sockelelementen, stehen für sich selbst oder präsentieren sich in Figurenarrangements, auch im Zusammenspiel mir der Malerei.
Die Arbeiten Beate Höings zeigen einen sehr poetischen, zuweilen ironischen Blick auf Vergangenes, erzählen von Erinnerungen, Träumen und surrealen Welten, auch mit einem humorvollen Augenzwinkern."
Jutta Meyer zu Riemsloh, M.A.
8.11.2024 – 11.1.2025
Gesonderte Öffnungszeiten |
Sa 7. Dezember 16 – 18h |
Midissage |
Winter-Apéro |
Finissage |
Sa 11. Januar 15 – 18h |
Neujahrsumtrunk |
Künstler*in anwesend |
Öffnungszeiten |
Di – Fr 12 – 18h |
Sa 12 – 16h |
u. n. V. |