Hanna Kaminski
lebt und arbeitet in Berlin

In Hanna Kaminskis Arbeiten gleicht der Bildträger einer Landschaft aus changierenden Farbaufträgen, in denen die Formen durch sich überlagernde Farbschichten entstehen. Die Bilder präsentieren eine offene, surreale und cartooneske Bildsprache. Immer an der Grenze des Erkennbaren, bereits Gesehenen, entziehen sich die Formen jeder allzu schnellen Deutung. Für Hanna Kaminski ist das Medium der Malerei ein Hilfsmittel, um anfängliche, motivische Vorstellungen aufzulösen und eine eigene Formsprache zu entwickeln. Zufällige Momente im Arbeitsprozess erfordern ihre aktive, bewusste Reaktion und halten die Entstehung ihrer Bilder in ständiger, produktiver Spannung. Dabei ist es nicht nur das Motiv, das erzählt, sondern auch das Medium selbst. Spuren von übermalten Schichten sprechen von Zeit und dem Prozess ihrer Arbeit.
Text von Miriam Schwarz (2024):
In ihren minimalistischen Gemälden macht Hanna Kaminski erlebbar, wie das Zusammenspiel von Farbe und Form ein ganz eigenes Vokabular entwickelt. Schicht für Schicht erkundet sie das Spannungsverhältnis von Farben und Formen, entschlüsselt es und setzt es spielerisch in einem eigenen künstlerischen Alphabet neu zusammen.
Text von Carolin Kralapp (2023):
Schicht um Schicht bringt Hanna Kaminski Farben auf die Leinwand, die den Malgrund in changierenden Ausprägungen für sich einnehmen und sich in offenen Formen entfalten. Mal undefinierte, mal ganz klare Formen stoßen auf durchlässige Pinselstriche, die Assoziationen zur Gegenständlichkeit zulassen, sich dabei aber nicht streng aufdrängen. Hanna Kaminski untersucht erste motivische Vorstellungen auf das, was übrigbleibt, wenn im Tun verlernt wird. Dabei nutzt sie das Medium Malerei als Hilfsmittel, sich von anfänglichen Vorstellungen im Arbeitsprozess mehr und mehr zu lösen.
Die Formen und Farben, die sie findet, stehen in den Arbeiten in ständiger Kohärenz, befinden sich in einer gegenseitigen Abhängigkeit und einem spürbaren Spannungsverhältnis, das beide Pole auf der Leinwand vereint. Es offenbaren sich eine befreiende Leichtigkeit und enorme Kraft, die eine Symbiose eingehen. Hanna Kaminski setzt die Malerei gezielt ein, um einen Arbeitsprozess zu visualisieren, dabei neue Farbschichten offenzulegen und Formen freizugeben, die zu Beginn noch nicht fest in das Werk eingeschrieben wurden.
Die Künstlerin macht einen spielerischen und explorativen künstlerischen Prozess sichtbar, den wir als Betrachtende gespannt auf den Leinwänden nachverfolgen dürfen.
Biographie
1988
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geboren in San Francisco, USA
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2018-21
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Studium Malerei/Grafik an der HGB Leipzig |
2019
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Nominierung Kunstpreis junger westen 2019, Malerei, Kunsthalle Recklinghausen |
2019-21
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Klasse für Malerei/Grafik von Prof. Michael Riedel an der HGB Leipzig |
2020
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Nominierung Armin Sandig Preis 2020, Freiheitshalle Hof |
2021
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Finalistin Förderpreis Hans Purrmann Preis der Stadt Speyer für Bildende Kunst 2021, Speyer |
2021-23
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Malereiklasse von Prof. Valérie Favre an der UDK Berlin |
2023
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Meisterschülerin an der UDK Berlin bei Prof. Valérie Favre |
2024
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Nominierung für den Losito Kunstpreis 2024, Losito Kressmann-Zschach Stiftung, Berlin |
Ausgewählte Einzel- und Gruppenausstellungen
2025 | Galerie Biesenbach, Köln (G) |
2024 | Glimpse, Galerie Biesenbach, Köln (E, online) sweet spot, Galerie Met, Berlin (G) structure of feeling, STUDIO4BERLIN, Galerie Schwarz Contemporary, Berlin (E) |
2023 | Art Auction 11, weserhalle, Berlin (G) instance of sharing: b, Kunstverein Nürtingen, Nürtingen (G) instance of sharing: a, Galerie Brutal, Hannover (G) ART MATTERS 8, Galerie Biesenbach, Köln (G, online) Ketterer Kunst Masterclass Preis 2023, München (G) |
2022 | Klasse Valérie Favre Berlin (Teil II), Galerie C, Neuchâtel, Schweiz (G) enter the limelight, Raum für Sichtbarkeit, Berlin (G) excuse me, where is the rabbit hole?, Luftschutzbunker Kaiserdamm, Berlin (G) soft grid, studio Hanniball, Berlin (G) Zirkus, Ausstellung der Klasse Valérie Favre, Villa Grisebach, Berlin (G) |
2021 | optotype, p145, Berlin (G) Ausstellung zum Hans Purrmann Preis der Stadt Speyer für Bildende Kunst 2021, Speyer (G) Pulling & Opening, p145, Berlin (G) ca boo dle, Bistro 21, Leipzig (G) lauf, mickey!, Soloausstellung, Galerie Josef Filipp, Spinnerei Leipzig (G) Armin Sandig Preis, Freiheitshalle Hof, Hof (G) |
2020 | featured in #takingoverkunsthallehh @hamburger.kunsthalle and by @franziskareinbothe (G) Bezüge II, konnektor Forum für Künste, Hannover (G) Aus der Radierwerkstatt der HGB Leipzig, Galerie art gluchowe e.V., Glauchau (G) |
2019 | unsere meinung, Klassenausstellung, Brühl, Leipzig (G) Kunstpreis junger westen 2019, Malerei, Kunsthalle Recklinghausen, Recklinghausen (G) Mehrzahl, Werkschauhalle, Leipzig (G) |