Patrizia Kränzlein
lebt und arbeitet in Stuttgart

Künstlerstatement:
Patrizia Kränzleins Zeichnungen, eine Kombination aus Graphit und Linolfarbe auf Papier, sind meist auf Schwarz-, Weiß- und Grauwerte reduziert. Bei der Herstellung wird die Farbe mit einer Walze direkt auf das Papier aufgetragen, somit fungiert die Walze als Zeicheninstrument.
Die Arbeiten werden aus variablen geometrischen Grundformen entwickelt und segmental in die Bildfläche integriert. Sie zeigen Bildräume, die durch Linien, Flächen, Schattierungen und Tiefenräume konfiguriert werden. Dabei sucht die Künstlerin stets den Weg in die Tiefe, mit einem Anspruch nach dem Gültigen, hin zum Wesentlichen.
Ute Barth, Galeristin und Kunsthistorikerin (ART FORUM UTE BARTH , Galerie für Moderne & Zeitgenössische Kunst in Zürich):
Patrizia Kränzlein, Preisträgerin unseres Young Art Awards <33 (2016), gehört zu den jungen Künstlerinnen und Künstler, die unsere Galerie gerne zeigt und auch künftig zeigen wird. Maßgeblich dafür ist ihre Fähigkeit ein durchdachtes, diszipliniertes und schon jetzt ausgereiftes Konzept zu vertreten, das sich der Betrachterin, dem Betrachter direkt vermittelt. Darstellungssysteme, die auf Reduktion aufbauen, sind so selten nicht, rar aber ist, dass zu einer eigenen und persönlichen Form gefunden wird.
Sie füllt ihre Bildräume in Grau, Schwarz und Weiß, entwickelt sie in Raumkompartimenten, versieht sie mit feinen strukturierenden Lineaturen und setzt dazu – gezielt und sparsam – knappe Farbmomente, die eine expressive Signalfunktion wahrnehmen.
Die Dienstbarkeiten aus changierenden Flächen, Lineaturen, geometrischen und stereometrischen Anmutungen bieten ein prinzipiell unendliches Repertoire an gestalterischen Möglichkeiten. Darüber hinaus wird es spannend sein zu beobachten, wie sich die Farbigkeit und die bei den Collagen beginnende Dreidimensionalität in ihrem Werk weiterentwickelt. Auch ihr Weg in große Formate ist konsequent und die Ergebnisse beeindruckend. Patrizia Kränzlein hat schon jetzt ihre ureigene Handschrift entwickelt. Es sind zeitlose Arbeiten, die das Gegenüber von Arbeiten der Klassischen Moderne und berühmter Zeitgenossen nicht scheuen müssen.
Prof. Dr. Helge Bathelt, Kunsthistoriker:
„Patrizia Kränzlein. Das Ganze und seine Teile“
(…) Die Künstlerin beschränkt sich auf Linie und Fläche, auf Schattierungen und Tiefenraum. Die Arbeiten werden aus variablen geometrischen Grundformen entwickelt und segmental in die Bildfläche hinein installiert. Durch die abwechslungsvolle Organisation der Flächen und Flächenausschnitte – auch in ihrem jeweiligen Kontext zueinander – und eine Übertragung ins Stereometrische gewinnt Patrizia Kränzlein ein gestalterisches Vokabular, dass ihr unendlich viele und vielschichtige Variationen ermöglicht und das prinzipiell zu einem Neuen offen ist: z.B. auch unter - möglicher, aber keineswegs zwingender - Verwendung von Farbe. Die Realisation ihrer Bildideen bleibt unabhängig vom Format. Gerade jüngste Arbeiten nutzen große Flächen. Neben einem differenzierten Umgang mit der Fläche steht gleichwertig als Bedeutungsträger die Linie, die sie oft als minimalen Freiraum zwischen Flächenkompartimenten inszeniert. Richtungsweisend und als Spannungsträger bringt Kränzlein mit der Linie ein expressives gestalterisches Element ins Formenspiel, das die Flächen und Räume seismographisch auszumessen scheint und eine nervöse – d.h. das Empfangssystem des Betrachters, der Betrachterin berührende – Spannung aufbaut.
Selbstverständlich verzichtet Patrizia Kränzlein auf Bildtitel. Im Bildgegenüber nur dem nach zu gehen, das vom Autor vorgegeben wird, schränkte hier Zugänge viel zu sehr ein. Es sind eben keine Schwäne auf dem Königsee, gefüttert von Ludwig II., die bei Kränzlein Bildgegenstand sind, sondern es sind Materialisierungen geistiger Gehalte, die in einen Dialog mit der Betrachterin treten wollen.
In den wenigen letzten Jahren ihres noch so jungen Schaffens hat es bereits etliche Ausstellungen in sehr bemerkenswerten Ausstellungsinstituten gegeben. So in der Galerie Dorn/Stuttgart (dort die letzte Werkschau der Traditionsgalerie), mehrfach in der Galerie Art Forum Ute Barth/Zürich, in der Galerie Wendelinskapelle/Marbach am Neckar, im Kunstzentrum Karlskaserne/Ludwigsburg, im K55 - Kunstetage Heilbronn e.V., in der Galerie Interart/Stuttgart, in der Galerie der Stiftung S BC pro-arte/Biberach und bei KISS - Kunst im Schloss Untergröningen und zwar nicht nur Ausstellungsbeteiligungen, sondern auch etliche Einzelausstellungen. Fraglos, dass sich dieser Weg erfolgreich fortsetzen wird und schön, dass er nun durch den Jugendkunstpreis der Galerie Kunsthöfle Bad Cannstatt und der Volksbank Stuttgart unterstützt wird. [...]
Biographie
1987 |
geboren in Stuttgart
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2012 |
Akademiepreis für Projektarbeit (Glas und Glück)
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2016 |
Preisträgerin des Young Art Award <33, Galerie Art Forum Ute Barth, Zürich
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2008-2017 |
Studium Malerei und Glasgestaltung an der Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
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2008-2015 |
Studiengang Kunsterziehung
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2015-2017 |
Diplom-Studiengang Bildende Kunst
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2020 | Preis für junge Kunst 2019/2020, Galerie Kunsthöfle e.V., Bad Cannstatt |
2021 | Förderpreis Valerie und Prof. Kurt M. Schulz-Schönhausen, vergeben von der Stiftung Kunstfonds Bonn Kunstpreis Landkreis Böblingen 2021, Förderpreis Projektstipendium des MWK (Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst |
2022 | Kunstpreis Regionale LB 2022, Hauptpreis |
Ausgewählte Einzel- und Gruppenausstellungen
2024 | Galerie Biesenbach, Köln (G) |
2023 | Raum(un)möglichkeiten, Roland Goeschl, Ingeborg G. Pluhar, Alex Klein, Patrizia Kränzlein, Karl Kriebel, Guido Zehetbauer-Salzer, ZS art Galerie Wien (G) Freie Geste - Strenge Form, Heidi Kucher und Patrizia Kränzlein, Villa Bosch Radolfzell am Bodensee (E) TRIALOGUE - Sculptural Geometry, Galerie Biesenbach, Köln (G) Patrizia Kränzlein und Dieter Kränzlein: Farbe – Stein – Papier, Städtische Galerie Bietigheim-Bissingen (E) |
2022 | konform_reform?, Neue Gruppe München, Domagkhalle 50, München (G) Spring!, Galerie Art Forum Ute Barth, Zürich (G) Paarweise, Galerie der Stiftung S BC pro-arte, Biberach (G) Donaueschinger Regionale 2022, Donauhallen, Donaueschingen (G) Winter!, Galerie Art Forum Ute Barth, Zürich (G) |
2021 | Kunsthaus Fischer, Stuttgart (E) PoP – Painting on Paper, Galerie Biesenbach, Köln (G) Kunstpreis Landkreis Böblingen 2021, Landratsamt Böblingen Summer Group Show, Galerie Art Forum Ute Barth, Zürich (G) |
2020 |
ART MATTERS 2, Galerie Biesenbach, Köln (G, online)
Zimmerecken, Museum Villa Flora, Winterthur, Schweiz (G)
Linie – Fläche – Raum: Harmonie mit Maß und Gesetz, Kunsthaus Fischer, Stuttgart (G)
Contemporary meets masters, Galerie Art Forum Ute Barth, Zürich (G)
Raumgefüge, Kunstverein Ludwigsburg (E)
Preis für junge Kunst 2019/2020, Galerie Kunsthöfle e.V. Bad Cannstatt (G)
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2019 |
Ereignis Freihandzeichnung 2019, Tapetenwerk, Leipzig (G)
Raumkonfiguration, Galerie der Stiftung S BC pro-arte, Biberach (E) Raumzeichnungen, Galerie Art Forum Ute Barth, Zürich (E) aufgeSCHLOSSen 2019, junge Kunst aus Baden-Württemberg, KISS- Untergröningen (G) Donaueschinger Regionale 2019, Donauhallen, Donaueschingen (G) |
2017 | Blick Fang 2017, Kunsthaus Kaufbeuren (G) 2xK 2xT, Galerie Art Forum Ute Barth, Zürich (G) Schwarz auf Weiß, Galerie Kunsthöfle e.V., Stadtarchiv Stuttgart (E) Diplomausstellung, Projektraum AKKU, Stuttgart (G) Raumkonfiguration, Galerie Wendelinskapelle, Marbach am Neckar (E) |
2016 | Preisträgerin des Young Art Award <33, Galerie Art Forum Ute Barth, Zürich (G) Thomas went to the market – a take away show., Kunstverein Geislingen, Steige (G) Neujahrsempfang 2016, Landratsamt Ludwigsburg (G) |
2015 | In Stein, auf Leinwand, auf Papier, Galerie Dorn, Stuttgart (G) This moment is all there is, Kunstzentrum Karlskaserne, Ludwigsburg (G) |