VORSCHAU
Catherine Seher
Solo-Ausstellung „Figuren" exklusiv online ab Sonntag 18. Juni 2023 um 18h – weitere Infos folgen!
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ARCHIV
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ROSINA ROSINSKI
Damian
Exklusiv online ab Sonntag 5. Februar bis Sonntag 2. April 2023
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Für mehr Informationen über Rosina Rosinski klicken Sie bitte hier.
Wir freuen uns, die 11. Präsentation unserer im Januar 2021 gestarteten Reihe kuratierter Online-Ausstellungen mit Arbeiten unserer Galerie-Künstler*innen anzukündigen. Parallel zu unserem regulären, physischen Programm in der Galerie setzen wir hiermit den Fokus auf seltener gezeigte oder auch ältere Werke, meist kleinformatiger Natur. Ab Sonntag 5. Februar um 18h präsentieren wir hier mit einer Einzelausstellung zum ersten Mal Gemälde der deutschen Künstlerin Rosina Rosinski (geboren 1989, lebt und arbeitet in Dortmund). Als eine der zwei Gewinnerinnen unseres ART MATTERS 6-Wettbewerbs im letzten Oktober hat Rosinski diese Online-Solo-Schau als Preis erhalten.
Ab dem 5.2.2023 um 18h können Sie die Arbeiten hier nachfolgend in unserem Viewing Room und unserer Bilder-Galerie besichtigen. Gleichzeitig werden alle Werke in unserem Online-Shop zum Verkauf angeboten. Auf Anfrage senden wir Ihnen gerne weitere Informationen zu. Kontaktieren Sie uns bitte unter: art@galerie-biesenbach.com oder +49-174-490 96 35.
„Ich bin eine autodidaktische Künstlerin, die 1989 in Dortmund geboren wurde. Ich habe Kunsttheorie studiert und mein Master-Studium 2019 abgebrochen. Ich hatte einfach einen Moment, in dem die Theorie für mich keinen Sinn mehr machte. Jeder hatte etwas über Kunst zu sagen und keiner von uns hatte jemals einen Pinsel oder eine Farbdose in der Hand gehabt. So begann ich 2019 autodidaktisch zu malen, während ich einen Vollzeitjob hatte. Ich habe dann aufgehört zu arbeiten und bin seit Sommer 2022 Malerin und Künstlerin in Vollzeit.
Meine Bilder sind im Grunde eine Verarbeitung des Lebens, der Vergangenheit und der Gegenwart. Es sind großformatige Selbstporträts, die auf christlicher und mythologischer Ikonographie basieren. Als junges protestantisches Mädchen besuchte ich eine katholische Schule und als ich drei Jahre lang in einem Auktionshaus arbeitete, war ich von vielen Gemälden alter Meister umgeben. Ich übersetze die Ikonographie dieser Kunstwerke in die Gegenwart und meine eigene persönliche Erzählung, indem ich persönliche Erfahrungen darstelle.
Meine Porträts konzentrieren sich hauptsächlich auf den weiblichen Körper und die Geschichte seiner Darstellung, wobei ich den männlichen Blick und die seit langem etablierten visuellen Wahrnehmungen hervorhebe. Die weiblichen Körper in meinen Gemälden werden immer muskulöser und ich stelle sie überlebensgroß dar. Auf diese Weise können sie einen ganzen Raum einnehmen, sie sind präsent, mehr als ich es die meiste Zeit bin, und sie offenbaren die Diskrepanz zwischen physischer und psychischer Stärke und kehren Stereotypen um. Biblische und mythologische Figuren werden geschlechtsspezifisch vertauscht. Indem ich Akte male, oft eingebettet in Stillleben, weise ich auf die Beziehung zwischen Menschenfleisch und eßbarem Fleisch hin und darauf, wie beide in unserer Gesellschaft oft gleichgesetzt werden.
Meine Bilder, die in Ausstellungen dem Betrachter auf den ersten Blick das Gefühl geben, einen Süsswarenladen zu betreten, sind auf den zweiten Blick tatsächlich ziemlich unangenehm. Ich verwende leuchtende Farben und habe eine sehr akribische Art, saubere, druckähnliche Oberflächen zu malen, die im Widerspruch zu dunklen Themen stehen."
Viewing Room
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Arran Rahimian
TIME
Exklusiv online vom 20. November bis 21. Januar
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Wir freuen uns, die 10. Präsentation unserer im Januar 2021 gestarteten Reihe kuratierter Online-Ausstellungen mit Arbeiten unserer Galerie-Künstler*innen anzukündigen. Parallel zu unserem regulären, physischen Programm in der Galerie setzen wir hiermit den Fokus auf seltener gezeigte oder auch ältere Werke, meist kleinformatiger Natur. Ab Sonntag 20. November um 18h präsentieren wir hier mit einer Einzelausstellung zum ersten Mal Gemälde des britischen Künstlers Arran Rahimian (geboren 1991, lebt und arbeitet in Edinburgh). Als einer der zwei Gewinner unseres ART MATTERS 5-Wettbewerbs im letzten April hat Rahimian diese Online-Solo-Schau als Preis erhalten.
Ab dem 20.11.2022 um 18h können Sie die Arbeiten hier nachfolgend in unserem Viewing Room und unserer Bilder-Galerie besichtigen. Gleichzeitig werden alle Werke in unserem Online-Shop zum Verkauf angeboten. Auf Anfrage senden wir Ihnen gerne weitere Informationen zu. Kontaktieren Sie uns bitte unter: art@galerie-biesenbach.com oder +49-174-490 96 35.
Arran Rahimian, geboren 1991, lebt und arbeitet in Edinburgh, Schottland. Rahimian studierte an der Leith School of Art und spezialisierte sich anschließend auf Bildhauerei am Edinburgh College of Art. Die skulpturale Präsenz eines Objekts spielt in seinem Werk eine wichtige Rolle, wobei er stets die Rohheit der Oberfläche freilegt. Arran Rahimians Arbeiten werden von Kunstsammlern aus der ganzen Welt gesammelt, die seine Fähigkeit schätzen, Zeit und Bewegung durch eine Linie zu visualisieren und ein reflexives Element einzufangen, das durch die reiche Darstellung von Farbe und Raum erzählt wird.
In letzter Zeit hat sich Arran Rahimian intensiv mit alten Büchern beschäftigt und deren individuelle Schönheit hervorgehoben. Fasziniert von dem Geheimnis, das sich hinter jedem einzelnen Buch verbirgt, hat er seine Werke aus wiederverwerteten Bucheinbänden geschaffen, von denen einige bis ins Jahr 1900 zurückreichen. Diese Bücher sind gealtert, wobei sich auf der Oberfläche natürliche Texturen gebildet haben, die im Laufe der Jahre eine subtile und erstaunliche Haptik und schöne Farben hervorgebracht haben.
Auf der anderen Seite sind seine Leinwandarbeiten eine visuelle Dokumentation der Zeit, wobei die natürlichen Elemente die Bewegung komponieren. Jede Leinwandarbeit ist eine Landschaft, die von der Landschaft selbst geschaffen wird.
„Ich betrachte die Natur als eine Erweiterung meines Ateliers; sie spielt eine wichtige Rolle in meiner Arbeit. Meine Praxis entsteht spontan und intuitiv beim Gehen. Ich bin immer wieder fasziniert von den natürlichen Elementen, die mich umgeben, da ihre Bewegung und Präsenz mich inspirieren."
Rahimians Arbeiten sind eine visuelle Dokumentation der Zeit und der Wirkung von Zeit auf Materialien. Ziel ist es, dass sich der Betrachter ausschließlich auf die Farbe, die Textur und die subtilen Spuren auf den Werken konzentriert.
„Als Künstler reizt mich die Unvorhersehbarkeit und Rohheit, mit der ein Gemälde entsteht. Ich plane meine Werke nicht und habe auch keine vorgefasste Meinung darüber, wie sie aussehen werden. Ich versuche, Werke zu schaffen, die visuell anregend sind, ohne überarbeitet zu wirken."
Viewing Room
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Hideaki Yamanobe
Klangassoziationen
1997-2022
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Wir freuen uns, die 9. Präsentation unserer im Januar 2021 gestarteten Reihe kuratierter Online-Ausstellungen mit Arbeiten unserer Galerie-Künstler*innen anzukündigen. Parallel zu unserem regulären, physischen Programm in der Galerie setzen wir hiermit den Fokus auf seltener gezeigte oder auch ältere Werke. Ab Sonntag 21. August um 18h präsentieren wir hier mit einer Einzelausstellung neue und ältere Gemälde aus der Klangassoziationen-Reihe des japanischen Künstlers Hideaki Yamanobe (geboren 1964 in Tokyo, lebt und arbeitet in Köln, Düsseldorf und Tokyo).
Ab dem 21.8.2022 um 18h können Sie die Arbeiten hier nachfolgend in unserem Viewing Room und unserer Bilder-Galerie einsehen. Gleichzeitig werden alle Werke in unserem Online-Shop zum Verkauf angeboten. Auf Anfrage senden wir Ihnen gerne weitere Informationen zu. Kontaktieren Sie uns bitte unter: art@galerie-biesenbach.com oder +49-174-490 96 35. Ausgewählte Werke können nach Vereinbarung bei uns in der Galerie besichtigt werden!
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Hideaki Yamanobe
Klangassoziationen
1997-2022
Die Malerei Hideaki Yamanobes muß im Kontext der künstlerischen Entwicklungen und vielfältigen Strömungen in Amerika und Europa des 20. Jahrhunderts gesehen werden, allerdings mit umgekehrter Blickrichtung: mit der japanischen Malkultur zutiefst vertraut - aus einer berühmten japanischen Kalligraphen-Familie stammend - setzt sich der Maler (*1964 in Tokyo) zuerst mit den Werken Cézannes und des Kubismus (bei Prof. Ohnuma, Tokyo), dann mit den malerischen Bewegungen des westlichen ‚Informel' (Tobey, Mortherwell, Rothko, Gorky, Wols) auseinander.
Kenzo Okada (1902-82), der in den 50er Jahren die japanische Malerei mit den eigens in New York erfahrenen Aspekten der abstrakten Kunst bereicherte, wird wichtig für die künstlerische Entwicklung Yamanobes. Im Gegensatz zu den westlichen Tendenzen des ‚Informel', hin zur völligen Autonomie des Bildes - der Losgelöstheit der Malerei von realen Bezugspunkten - nimmt er den Grundgedanken Okadas mit nach Europa, dass ein Kunstwerk nur dann ‚lebendig‘ ist, wenn der Bezug zur Natur gleichsam als ‚natürlicher Atem‘ spürbar wirkt.
1992 verläßt Yamanobe Japan, um seine künstlerische Identität in Europa zu finden. Die ersten ‚Landschaftsbilder‘ weisen deutlich auf diese oben genannten malerischen Intentionen Okadas hin: sie sind der visualisierte Anhauch einer charakteristischen Landschaft.
Seit 1995/96 setzt sich Yamanobe - ganz in der Tradition von Paul Klee stehend - mit der meditativen Möglichkeit des Bildfindens für musikalische Empfindungen auseinander. Kiyoko Wakamatsu (1914-95), dessen späte abstrakte Periode („N° 1") eine geistige wie malerische Verbindung zu Klee und Kandinsky - aber auch zu Miro - aufweist, muß als entscheidender Impuls für die ‚neue Phase‘ seines Schaffens berücksichtigt werden. Es sind nicht nur die persönlichen Begegnungen mit dem Maler, die befruchtend wirken, auch beiderlei enge Beziehung zur Musik: Kishiko, die Frau Wakamatsus ist Pianistin, und es darf nicht unerwähnt für das Verständnis der ‚Klangassoziationen‘ bleiben: Yuko Suzuki, eine international als Solistin auftretende Musikerin, ist zu jener Zeit die Frau an Yamanobes Seite.
Kleine Tafeln von schlichtem Formaufbau bieten die Grundlage, sind gleichsam als Resonanzkörper konzipiert. Malgründe bilden zumeist traditionelle japanische Reispapiere und Leinwände aus Baumwollnessel, aufgespannt auf hohe Rechteckrahmen. Mischtechniken aus Öl-, Lack- und Acrylfarben, aber auch alte Leim- und Pigmenttechniken, sowie japanische Tinten- und Farbrezepturen (Naturfarben der Zen-Mönche) finden Verwendung. Mit teilweisen dicken Spachtelungen und der Integration unkonventioneller Maltechniken (Collagen, Frottagen) gelingt Yamanobe die Herstellung einer tastbaren Stofflichkeit der Bildfläche. Damit erzeugt er ein spannungsreiches Spiel zwischen illusionistischer Transparenz und malerischer Dreidimensionalität.
Aus den sensibel variierten Modulationen und schichthaft angelegten Formgründen bilden Lichtzonen von unterschiedlicher Intensität atmosphärische Tiefe. Durch geschickte Setzungen kontrastiver Zonen ereignet sich das, was der spanische Maler Antoni Tàpies als Wunder der Malerei bezeichnet: „…wenn die stumpfe und träge Materie beginnt, mit einer unvergleichlichen Ausdruckskraft zu sprechen.“
In diese immaterialisierten Generaltöne - aus sparsamen Farbklängen temperiert: mal in erdigen Tönen variiert, mal in gebrochenen Komplementen chromatisch gesättigt, oder in kalten und warmen Grisailleflächen angelegt - betten sich Zeichen ein, die sich im Moment des Sehens zu Bildklängen instrumentieren. Yamanobe benutzt hierzu zwar die Methode der heimischen Kalligraphie, nicht aber die ‚Sinnzeichen' der alten Bildschriften. Mit tastender Hand zeichnet er in rhythmischen Bewegungen taktile Formzeichen ein, und erfindet aus dem unerschöpflichen Formarsenal der rein ‚bildnerischen Mittel' musikalische Sinnzeichen, die manchmal offen schwingen, oder hermetisch streng eingelagert bleiben.
Diese Kleinwelt einfacher Formen: Kreise, Ovale, Kreuze, Winkel- und Linienfragmente deuten in ihrer Ausdehnung, Lage oder Deformation und der labilen Rhythmisierung Bewegung an oder stehen im Spannungsfeld der sie umgebenden Linien. Hüllen- und Füllformen, Formverschränkungen und Verklammerungen der Flächen, sind gezielt als ‚Formkontraste' eingesetzt. Sie bereichern die räumlichen Zustände, schaffen Durchblicke. Ungeformte ‚Klecksogramme' und frei gestikulierende Linienornamente oder gebrochene Spurenlinien in strenger Parallelität initiieren über die Fläche hinausweisende Klangverläufe.
Im Wechselspiel von Form und Grund, durch Kontrastierungen und Abschwächungen, Überlagerungen und Verwischungen, verleiht Yamanobe der Bildfläche den Charakter einer vibrierenden Resonanzmembrane, in der Klangakkorde schwingen und Töne hinein verschwinden, schattenhaft nachklingend, sich im Unbestimmten verlierend. Dieses malerisch-ästhetische Abtasten des sensitiven Empfindungsraumes bleibt immer in der Schwebe zwischen passivem Annehmen und aktiver Formschöpfung sucht für das Sinnende im Menschen einen unmittelbaren Ausdruck.
Die serielle Anordnung der in sich schlüssigen Klangeinheiten zu großformatigen Ensembles zielt auf eine ‚Orchestrierung‘ der rhythmischen Strukturen und klanglichen Tönungen. Im ‚Dazwischen' der Einzelbilder verhallen die polyphonen Intervalle zu Nachklängen - die räumlichen Distanzen entsprechen den Pausen in der Musik.
Die Gesamtkonzeption der Klangschöpfungen dürfte wohl jenen ästhetischen Überlegungen folgen, die Kandinsky analog zur Natur so umschrieben hat: „Ebenso wie in der Musik jede Konstruktion einen eigenen Rhythmus besitzt, ebenso wie in der ganz ‚zufälligen’ Verteilung der Dinge in der Natur auch jedesmal ein Rhythmus vorliegt, so auch in der Malerei." („Über das Geistige in der Kunst“).
Yamanobe arbeitet grundsätzlich konzeptionell. Nur so kann der dialogische und evokative Prozess zwischen Bildeinheit und Ganzheit gelingen. Durch Umordnen der Elemente und kontexthafte Malprozesse - die Ergänzungen und Überarbeitungen bis zum Schluß offen lassen - gelingt es dem Künstler, die endgültige Anordnungen der Intervalleinheiten zu einem wohl geordneten Instrumentar von außergewöhnlicher Klangfülle zu vereinigen.
Die „Klangassoziationen“ Yamanobes berühren in ihrer meditativen Ausrichtung Bereiche des Metaphysischen, regen zur ‚Betrachtung' an. Wer gelernt hat, dass das Auge mehr sieht als das vordergründig Objektive, den beeindruckt und beseelt die den Bildern innewohnende Sensibilität.
- Wilfried Klausmann, 1997 -
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Rebecca Bournigault
We were never lost
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Hier klicken für mehr Informationen über Rebecca Bournigault.
Wir freuen uns, die 8. Präsentation unserer im Januar 2021 gestarteten Reihe kuratierter Online-Ausstellungen mit Arbeiten unserer Galerie-Künstler*innen anzukündigen. Parallel zu unserem regulären, physischen Programm in der Galerie setzen wir hiermit den Fokus auf seltener gezeigte oder auch ältere Werke. Ab Sonntag 12. Juni um 18h präsentieren wir hier mit einer Einzelausstellung neue und ältere Aquarelle der französischen, in Paris lebenden Künstlerin Rebecca Bournigault (geboren 1970 in Colmar).
Ab dem 12.6.2022 um 18h können Sie die Arbeiten hier nachfolgend in unserem Viewing Room und unserer Bilder-Galerie einsehen. Gleichzeitig werden alle Werke in unserem Online-Shop zum Verkauf angeboten. Auf Anfrage senden wir Ihnen gerne weitere Informationen zu. Kontaktieren Sie uns bitte unter: art@galerie-biesenbach.com oder +49-174-490 96 35. Ausgewählte Werke können nach Vereinbarung in der Galerie besichtigt werden!
Viewing Room
Rebecca Bournigault (*1970 in Colmar, lebt und arbeitet in Paris) hat sich seit den 1990er Jahren international einen Namen als Video- und Fotokünstlerin gemacht. Neben den digitalen Medien nutzt sie auch die Malerei und Zeichnung, um sich ihrem Hauptsujet, dem Porträt, zu widmen. Bournigaults Arbeiten wurden bisher in zahlreichen Museen, Institutionen und Galerien gezeigt und befinden sich in namhaften privaten und öffentlichen Sammlungen wie z.B. François Pinault, Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris oder Maison Européenne de la Photographie de la Ville de Paris.
Bournigault ist eine zeitgenössische Porträtkünstlerin, die hauptsächlich mit Video arbeitet, aber auch Zeichnungen, Aquarelle und Fotografien verwendet. Sie arbeitet mit dem Porträt und der Ikone, zwei Seiten derselben Medaille, die jeweils auf das Reale und die Fiktion, das Modell und das Singuläre verweisen, wobei sie darauf achtet, die Dinge immer wieder in eine neue Reihenfolge zu bringen, um ihre Beziehung zum Anderen besser neu zu hinterfragen.
In den Arbeiten von Bournigault besteht eine ständige Spannung zwischen Außen und Innen, Oben und Unten, Mond und Sonne, Tier und Pflanze. Lieben sie sich oder zerreißen sie sich? Kommt er oder wird er "transvertiert"? Und das Blut, woher kommt es? Wohin fließt es? Ist es noch warm oder schon kalt? Und die Musik, woher kommt sie? Wer durchdringt sie?
Oftmals dienen Bournigault pornographische Filme als Vorlage für ihre sexuell expliziten Aquarelle, in denen sie Frauen – herausgelöst aus dem Filmsetting – portraitiert und so zum Nachdenken über die Ausbeutung des weiblichen Körpers heutzutage anregt.
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Daniel Müller Jansen
a tense endlessness
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Wir freuen uns, die 7. Präsentation unserer im Januar 2021 gestarteten Reihe kuratierter Online-Ausstellungen mit Arbeiten unserer Galerie-Künstler*innen vorzustellen. Parallel zu unserem regulären, physischen Programm in der Galerie setzen wir hiermit den Fokus auf seltener gezeigte oder auch ältere Werke. Ab Sonntag 13. Februar um 18h präsentieren wir hier die Einzelausstellung a tense endlessness des deutschen Foto-Künstlers Daniel Müller Jansen (geboren 1978 in Düren, lebt und arbeitet in Köln): ausgewählte Arbeiten aus drei seiner Fotoserien von architektonischen Ensembles in Südafrika nach dem Ende der Apartheid..
Ab dem 13.2.2022 um 18h können Sie die Arbeiten hier nachfolgend in unserem Viewing Room und unserer Bilder-Galerie einsehen. Gleichzeitig werden alle Werke in unserem Online-Shop zum Verkauf angeboten. Auf Anfrage senden wir Ihnen gerne weitere Informationen zu. Kontaktieren Sie uns bitte unter: art@galerie-biesenbach.com oder +49-174-490 96 35. Ausgewählte Werke können nach Vereinbarung in der Galerie besichtigt werden!
Viewing Room
Die Ausstellung „a tense endlessness“ legt den Fokus auf die Themen Architektur und Postapartheid und gewährt uns dergestalt Einblick in Strukturen moderner Satellitenstädte Kapstadts. Gezeigt werden in erster Linie Fotografien aus den sogenannten Gated Communities und Housing Projects, die Daniel Müller Jansen auf Reisen seit 2008 in Südafrika aufgenommen hat. Die Bilder aus den beiden bereits bekannten Serien „there is me & there is you“ und „Overexposed“ treten dabei in einen Dialog mit der aktuellen Werkgruppe des Künstlers - „Great Expectations“.
Nach dem wichtigsten Einfluss auf seine Arbeit gefragt, antwortet Müller Jansen: „Der italienische Manierismus!“. Dieser Einfluss wird in seinen drei Projekten über neue Siedlungsformen in Südafrika deutlich sichtbar. „Eine vergleichbare Leuchtkraft und Farbigkeit, wie in manieristischen Gemälden erreiche ich durch eine gezielte Überbelichtung bei gleißendem Sonnenlicht auch in meinen Fotografien. Hierdurch werden sowohl die Künstlichkeit und Modellhaftigkeit der gezeigten Architekturen betont, als auch die Bedürfnisse und Sehnsüchte ihrer Planer und Bewohner angedeutet.“
In der Serie „there is me & there is you“ werden die Architekturen der Gates Communities wohlhabender Südafrikaner mit denen aus sozialen Wohnungsbauprojekten ärmerer Bürger gegenübergestellt. Zwischen realistischen, vertrauten Architekturteilen und bizarrer, pastelliger Farbwirkung konfrontieren die Bilder den Betrachter mit menschenleeren und von Konformität geprägten Stadtansichten. „Alle meine Fotografien besitzen eine malerische Qualität und visuelle Strahlkraft, gepaart mit einer sozio-politischen Ebene. Durch diese Ambivalenz werden meine Arbeiten oft als anziehend und irritierend zugleich empfunden. Zunächst wird der Betrachter durch die besondere Ästhetik und die Pastellfarben angezogen – auf den zweiten Blick werfen meine Fotografien jedoch Fragen über die Hintergründe zu den gezeigten Architekturen und Strukturen auf.“
In der Serie „Overexposed“ verschmelzen die Architekturen aus über 40 verschiedenen Gates Communities erneut zu einer Art Gesellschaftsportrait und zeigen Konstruktionen von Gemeinschaft und gleichzeitiger Abgrenzung. So wie der Titel zunächst die fotografische Technik des Künstlers zu thematisieren scheint, werden hier vielmehr die Haltung und Spaltung einer Gesellschaft anhand von Architekturen und ihrer Sicherheitsvorkehrungen beleuchtet. „Architekturen sind Verpackungen einer Gesellschaft und ihrer Haltung. Und als solche habe ich die Siedlungen in meinen Fotografien herausgearbeitet. Diese Serie ist demnach eine Art von Gesellschaftsportrait, dass keine Einzelschicksale zeigt, sondern vielmehr die Orte und Architekturen, die von Menschen für Menschen erdacht und erbaut wurden.“
Mit der Werkgruppe „Great Expectations“ nähert sich Müller Jansen erneut den sozialen Wohnungsbauprojekten der Peripherie Kapstadts an. Theoretisch handelt es sich bei diesen Bildern um dokumentarische Aufnahmen, man könnte sie auch als Beobachtungen zu Themen wie Armut, Ökologie und Isolation begreifen, tatsächlich sind es vielmehr soziologische Studien deren Sprache das Bild und deren Gegenstand die Architektur ist. Und so deutet der Serientitel bereits ein nahezu unlösbares Problem an, deren Bilder das Warten und die Erwartung auf poetische Weise thematisieren - seine Fotografien würdigen den Moment bei der Entstehung einer möglichen Zivilgesellschaft zwischen Hoffnung und Konstruktion, zwischen Aufarbeitung und Wiedergutmachung, zwischen Wunsch und Realität.
Die Online-Ausstellung „a tense endlessness“ zeigt eine Auswahl dieser Serien, welche auch 14 Jahre nach den ersten Aufnahmen und 28 Jahre nach der Apartheid nichts an Aktualität eingebüßt haben. Im Sinne einer Kausalkette, deren Ereignisse wechselseitig Ursache und Wirkung darstellen konstatiert Müller Jansen in diesem Sinne seine Variante des Henne-Ei-Problems: „Was war zuerst da? Sollte Die Haltung einer Gesellschaft einen Einfluss auf die Architektur haben, so hat die Architektur wiederum einen Einfluss auf die Gesellschaft, oder nicht? Denn trotz gemeinsamer Zukunftswünsche in der südafrikanischen Gesellschaft, stellt die Verbesserung der tatsächlichen Verhältnisse, sowie der Unabhängigkeit und Chancengleichheit eine gewaltige gesellschaftliche und politische Herausforderung dar.“
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Sergio Femar
Granítico
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Wir freuen uns, die 6. Präsentation unserer im vergangenen Januar gestarteten Reihe kuratierter Online-Ausstellungen mit Arbeiten unserer Galerie-Künstler vorzustellen. Parallel zu unserem regulären, physischen Programm in der Galerie setzen wir hiermit den Fokus auf seltener gezeigte oder auch ältere Werke. Ab dem 28. November um 18h präsentieren wir hier die Einzelausstellung Granítico von Sergio Femar (geboren 1990 in Galicien, lebt und arbeitet in Berlin und Galicien) mit neuen Gemälden, Assemblagen und Arbeiten auf Papier.
Ab dem 28.11.2021 um 18h können Sie die Arbeiten hier nachfolgend in unserem Viewing Room und unserer Bilder-Galerie einsehen. Gleichzeitig werden alle Werke in unserem Online-Shop zum Verkauf angeboten. Auf Anfrage senden wir Ihnen gerne weitere Informationen zu. Kontaktieren Sie uns bitte unter: art@galerie-biesenbach.com oder +49-174-490 96 35.
Viewing Room
„Meine Arbeit ist Teil der europäischen Bildtradition, die durch die Abstraktion ihren Willen bekräftigt, die Welt zu erforschen. In Anlehnung an die große Malerei, die aus dem vergangenen Jahrhundert in die aktuelle Abstraktion übergegangen ist, antworte ich auf die Herausforderung großer Künstler; daher die intensive Vitalität eines künstlerischen Prozesses, der die verborgenen Zusammenhänge im Auge des Betrachters weckt und ihn zum Hindurchschauen anleitet. Form, Farbe und Komposition.
Ohne emotionale oder anekdotische Bezüge stellt sich das Werk selbst dar, von der Kraft der Materie, um die Evidenz des Geistes zu erreichen. Es gibt keine "Themen", es gibt "Universalien". Ich arbeite mit einer breiten Palette von ästhetischen Strategien, Materialien und Hilfsmitteln, die Teil meines täglichen Lebens sind, mit dem Ziel, tiefer in den kreativen Prozess einzudringen. Mein Ausgangspunkt ist der Moment, in dem ich lebe, ein Kapitalismus, der mit konsumierbaren Neuheiten gesättigt ist, aus dem ich die beständigen Elemente rette, um ihnen eine neue Form zu geben. Es ist nicht schwer, in meiner Produktion Elemente zu finden, derer sich die Verbraucherkette entledigt hat, die in ihrem Rausch der Anhäufung neuer, ebenso wegwerfbarer Produkte Dinge wegschmeißt. So verwandeln sich recycelter Stoff, Holz oder Schutt in meiner Arbeit in Zeugnisse einer Nachhaltigkeit, die vom System immer mehr in Frage gestellt wird.
Das Beharren auf dem Akt des Malens ist also die unvollendete Aufführung der Materie auf der Suche nach ihrem tiefsten Sinn. Mehr Menschlichkeit.“
Klicken Sie hier für weitere Informationen.
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David Rosado
Mac & Cheese
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Wir freuen uns, die 5. Präsentation unserer im Januar gestarteten Reihe kuratierter Online-Ausstellungen mit Arbeiten unserer Galerie-Künstler vorzustellen. Parallel zu unserem regulären, physischen Programm in der Galerie setzen wir hiermit den Fokus auf seltener gezeigte oder auch ältere Werke. Ab dem 29. August um 18h präsentieren wir hier die Einzelausstellung Mac and Cheese von David Rosado (geboren 1976 in Evora, Portugal, lebt und arbeitet in LIssabon) mit Gemälden aus den Jahren 2017-2021 sowie einer brandneuen Wandskulptur.
Ab dem 29.8.2021 um 18h können Sie die Arbeiten hier nachfolgend in unserem Viewing Room und unserer Bilder-Galerie einsehen. Gleichzeitig werden alle Werke in unserem Online-Shop zum Verkauf angeboten. Auf Anfrage senden wir Ihnen gerne weitere Informationen zu. Kontaktieren Sie uns bitte unter: art@galerie-biesenbach.com oder +49-174-490 96 35.
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Willkürliche Entscheidungen
„Durch seine Arbeit in verschiedenen Medien wie Skulptur, Malerei und Installation untersucht David Rosado die Normen von Identität und Kultur in der modernen Gesellschaft. Der Künstler kämpft mit Versatzstücken des heutigen Lebens, malt Paradoxe aus der Kindheit und unterschwellige Überlagerungen auf den geschaffenen Umgebungen auf Leinwand. Diese Gegenüberstellung von Materialien und Kontexten, die David Rosado anspricht, verstärkt zeitgenössische Fragen der sozialen Schichtung, eine durchdachte und direkte Art, uns in eine ferne Zeit zu versetzen, in der alles einfacher war.
Das allgemeine Konzept basiert auf der Konstruktion der Konjunktion des Prozesses in Bezug auf die Einheit der Kunst, die durch willkürliche Entscheidungen geht, die zunächst scheinbar voneinander getrennt sind, aber in ihrer Komposition und grafischen Entwicklung zusammenhängen, indem sie nach und nach Kombinationen einer potenziellen Ordnung schaffen, die aus sukzessiven Hinzufügungen und einer ständigen Neuanpassung des globalen Sets durch Auslöschung und Überlappung entsteht, in einem erneuerten und aufmerksamen Blick auf die urbane Straßenkultur, die ihren eigenen Raum und Rahmen im künstlerischen Schaffen sucht, und zwar durch ein klassisches Genre wie die Malerei, die Oberflächen transponiert und weiterhin die Idee bekräftigt, dass alles zu einem global präzisen Set beiträgt."
David Rosado
2021
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PUTPUT
Keeping House - A Photographic Series
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Wir freuen uns, die 4. Präsentation unserer neuen Reihe kuratierter Online-Ausstellungen mit Arbeiten unserer Galerie-Künstler vorzustellen. Parallel zu unserem regulären, physischen Programm in der Galerie setzen wir hiermit den Fokus auf seltener gezeigte oder auch ältere Werke. Ab dem 4. Juli um 18h präsentieren wir hier die fotografische Serie Keeping House (Haushaltsführung) des schweizerisch/dänischen Künstlerduos PUTPUT.
Ab dem 4.7.2021 um 18h können Sie die Arbeiten hier nachfolgend in unserem Viewing Room und unserer Bilder-Galerie einsehen. Gleichzeitig werden alle Werke in unserem Online-Shop zum Verkauf angeboten. Auf Anfrage senden wir Ihnen gerne weitere Informationen zu. Kontaktieren Sie uns bitte unter: art@galerie-biesenbach.com oder +49-174-490 96 35.
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PUTPUT wurde 2011 als disziplinübergreifende Zusammenarbeit zwischen Stephan Friedli (CH) und Ulrik Martin Larsen (DK) gegründet. Sie arbeiten hauptsächlich mit konzeptioneller Stillleben-Fotografie, Objekten/Skulpturen und Publikationen.
In ihrer künstlerischen Praxis erforschen PUTPUT unsere unmittelbare Umgebung und die Objekte, die wir im täglichen Leben benutzen, missbrauchen, bewundern und mit denen wir interagieren. Oft treten sie in eine Auseinandersetzung oder Befragung mit spezifischen Objekten ein, um vollständig zu untersuchen, was sie sind und was sie werden könnten. Ideen werden ausgeschöpft, destilliert und verfeinert, um Werke zu schaffen, die selbsterklärend, zweideutig und zutiefst oberflächlich sind.
PUTPUT continues its ability to create images that are “both perfectly natural and out of place”
von Lucy Bourton
Folgen Sie dem Link, um den Artikel auf “It’s Nice That” zu lesen:
https://www.itsnicethat.com/articles/putput-photography-090518
PUTPUT
von Ashley Munns
Folgen Sie dem Link, um das Interview im “Coeval Magazine” zu lesen:
https://www.coeval-magazine.com/coeval/putput
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Catherine Seher
Ausgewählte Arbeiten auf Papier und Leinwand
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Wir freuen uns, die dritte Präsentation der neuen Reihe kuratierter Online-Ausstellungen mit Arbeiten unserer Galerie-Künstler vorzustellen. Parallel zu unserem regulären Offline-Programm in der Galerie setzen wir hiermit den Fokus auf seltener gezeigte oder auch ältere Werke. Ab dem 16. Mai präsentieren wir hier ausgewählte Zeichnungen und Gemälde von Catherine Seher.
Ab dem 16.5.2021 um 18h können Sie die Arbeiten hier nachfolgend in unserem Viewing Room und unserer Bilder-Galerie einsehen. Gleichzeitig werden alle Werke in unserem Online-Shop zum Verkauf angeboten. Auf Anfrage senden wir Ihnen gerne weitere Informationen zu. Gerne können Sie auch einen Einzel-Termin in der Galerie verabreden, wo wir Ihnen die Werke persönlich zeigen. Kontaktieren Sie uns bitte unter: art@galerie-biesenbach.com oder +49-174-490 96 35.
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Die französische Malerin Catherine Seher (lebt und arbeitet in Paris) fängt eindrucksvolle Ansichten ein, die oft Figuren in verschiedenen Landschaften zeigen, und beschwört in ihrem Werk ein starkes Gefühl der Anonymität und Isolation herauf.
Indem sie die Essenz einer bestimmten Umgebung einfängt, aus ihr aber alle Bedeutungselemente herauszieht, reduziert Seher sowohl die Kunst der Landschaft als auch der Figur auf ihr eigentliches Element und zwingt den Betrachter ihres Werkes, die Mechanik zu berücksichtigen, durch die jede Komponente des Werkes entsteht. Das Ergebnis ist ein Gesamtwerk, das die Universalität der Kunst selbst anzapft, eine anonyme Figur oder Ansicht nach der anderen.
Seher wurde 1958 in Paris geboren und schloss 1983 sein Studium an der École Nationale des Beaux-Arts de Paris ab. Heute lebt sie in Paris, hat aber ihre Werke in ganz Europa ausgestellt. Zu den jüngsten Ausstellungen ihrer Werke gehören die Ausstellungen in der Galerie Christine Colon, Lüttich (2020); Galerie GNG, Paris (2020); Galerie Peters-Barenbrock, Berlin (2019) und Galerie Biesenbach, Köln (2020).
Als Künstlerin von großer Sensibilität spricht sie wie folgt über ihr Werk: „Malen bedeutet, sich ins Unbekannte zu wagen, dort beginnt meine tägliche Reise... die Leinwand wird sehr schnell zu einer Passage in traumhafte Welten, in denen Landschaften aufeinander folgen, dicht und dann wieder kahl, in denen Silhouetten erscheinen und verschwinden... Am Ende behalte ich, was ich mir nach viel Kampf und Dicke der Farbe auferlegt habe. Diese alterslosen Figuren, die oft ohne mein Wissen kommen, scheinen einige Geheimnisse zu hüten, nimbushafte Zeugen der Reflexionen der Welt.“
Die Schriftstellerin Huguette Hérin-Travers, eine ihrer Sammlerinnen, drückt sich ebenfalls aus: „Die Gemälde von Catherine Seher sind voller Figuren, die in einer Landschaft, in der die Grenzen und Orientierungspunkte verschwinden, flüchtig eingeschrieben sind. Die anonymen Silhouetten geben uns die Vision einer zerstückelten Welt, die jedoch voller Bedeutung ist. Wir befinden uns in einem beunruhigenden Angesicht zu Angesicht. Seltsame Gestalten begrüßen uns, während ihre Augen uns bereits auf das Zukünftige lenken, und wir werden in eine Welt der angedeuteten Gedanken eingeführt. Der Betrachter wird so befragt und dann durch diese Bilder, die spontane, fast magische Ausdrücke hervorrufen, beunruhigt. Man findet dort die Kraft der ersten Gesten, der intimsten Formen.“
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Douglas Witmer
Ausgewählte Zeichnungen und Gemälde
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Wir freuen uns, die zweite Präsentation der neuen Reihe kuratierter Online-Ausstellungen mit Arbeiten unserer Galerie-Künstler vorzustellen. Parallel zu unserem regulären Offline-Programm in der Galerie setzen wir hiermit den Fokus auf seltener gezeigte oder auch ältere Werke. Bis zum 10. April präsentieren wir hier ausgewählte Zeichnungen und Gemälde von Douglas Witmer.
Ab dem 27.2.2021 um 18h können Sie die Arbeiten hier nachfolgend in unserem Viewing Room und unserer Bilder-Galerie einsehen. Parallel werden alle Werke in unserem Online-Shop zum Verkauf angeboten. Auf Anfrage senden wir Ihnen gerne weitere Informationen zu. Gerne können Sie auch einen Einzel-Termin in der Galerie verabreden, wo wir Ihnen die Werke gerne persönlich zeigen. Kontaktieren Sie uns bitte unter: art@galerie-biesenbach.com oder +49-174-490 96 35.
Viewing Room
Seit über zwei Jahrzehnten erkundet Douglas Witmer (geboren 1971, USA) kontinuierlich und subjektiv die Materialität des gemalten Objektes und verfeinert dabei schrittweise seine Arbeit im Rahmen der reduktiven abstrakten Malerei. Seine elementaren kompositorischen Strukturen werden durch sinnliche Farben und vielfältig improvisierte gestische und zufällige Handlungen aktiviert. Sein nachhaltiges Interesse besteht darin, einen visuellen Ort zu schaffen, der in offener Weise zu persönlichen Seh- und Empfindungserfahrungen einlädt.
Douglas Witmer über das Arbeiten auf Papier:
Mein Atelier verfügt immer über ein umfangreiches und einsatzbereites Sortiment an Papier. Wie vermutlich für viele andere Maler auch bietet mir die Arbeit auf Papier einen offenen Erkundungsraum, in dem ich unerwartete Ergebnisse weit eher annehmen kann, als ich dies auf Leinwand zulassen würde. Während es sehr ungewöhnlich ist, dass zwei meiner Gemälde auf Leinwand aus derselben Farbe entstehen, nutze ich doch dieselbe Farbe eines Leinwandgemäldes nicht selten für mehrere meiner Arbeiten auf Papier; ebenso mag eine Farbe, die auf Papier entstand, ihren Weg auf die Leinwand finden.
Seit dem Jahr 2000 nutze ich regelmäßig das Format von 19 x 14 cm (7.5 x 5.5 inch) für Papier. Ich nenne jedes Werk auf Papier dieser Größe eine Zeichnung, auch wenn es das identische Medium mit anderen Arbeiten teilt. „Zeichnung“ ist für mich zu einer Denkart geworden, weniger ein Produkt. Meine Vorstellung von „Zeichnung“ verweist sowohl auf eine „Rezitation von Mantras“ über Technik und kompositorische Strategien, vergleichbar mit einem Musiker, der Tonleitern übt, als auch auf ein Format für völlige Improvisation.
Kurzbiographie Douglas Witmer
Witmers Arbeiten wurden vielfach international ausgestellt, unter anderem in The Pennsylvania Academy of the Fine Arts, Tiger Strikes Asteroid (Philadelphia), Hemphill Fine Arts (Washington DC), Sydney Non-Objective (Australia), ParisCONCRET (France), Gray Contemporary (Houston), Galerie Biesenbach (Germany), The Painting Center (NYC), MoMA PS1 und darüber hinaus an vielen anderen Orten.
Witmer absolvierte einen Bachelor Studiengang am Goshen College und einen Masterstudiengang der freien Künste (M.F.A.) an der Pennsylvania Academy of the Fine Arts. Er lebt und arbeitet in Philadelphia.
Mehr zu Douglas Witmer hier.
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Hideaki Yamanobe
... auf Papier
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Wir freuen uns, eine neu konzipierte Reihe kuratierter Online-Ausstellungen mit Arbeiten unserer Galerie-Künstler vorzustellen. Parallel zu unserem regulären Offline-Programm in der Galerie setzen wir hiermit den Fokus auf seltener gezeigte oder auch ältere Arbeiten. Zum Auftakt präsentieren wir ausgewählte Arbeiten auf Papier von Hideaki Yamanobe.
Im Spannungsfeld zwischen Zeichnung, Collage und Malerei gibt der japanische Künstler vor allem in seinen Papierarbeiten dem gegenständliche Element größeres Gewicht und bricht mit den für ihn charakteristischen, auf Schwarz und Weiß aufbauenden Farbschichten.
Seriell angelegt – wie auch bei seinen Arbeiten auf Leinwand spiegeln die Werktitel Variationen und Weiterentwicklungen einer Motiv-Idee wider – spricht Yamanobe in seinen Kompositionen auf Papier dem Malgrund besondere Bedeutung zu. Im Gegensatz zu seinen Leinwänden, bei denen die Ränder betont werden, spielt der Künstler hier mit dem Platz, der Leere um das meist zentriert gesetzte Motiv herum: Das Material „Papier“ – Bütten oder fester Zeichenkarton – wird als eine Art Rahmen integraler Teil des Werkes.
Ab dem 17.1.2021 um 18h können Sie die Arbeiten hier nachfolgend in unserem Viewing Room und unserer Bilder-Galerie einsehen. Parallel werden alle Werke in unserem aus diesem Anlass neu eingerichteten Online-Shop zum Verkauf angeboten. Auf Anfrage senden wir Ihnen gerne weitere Informationen zu.
Viewing Room
Die Fülle der Leere. Anmerkungen zu den Gemälden von Hideaki Yamanobe
von Peter Lodermeyer
Die Gemälde von Hideaki Yamanobe strahlen große Ruhe und eine konzentrierte, in sich gesammelte Kraft aus. Mit ihrer unaufdringlichen, ebenso introvertierten wie selbstbewussten Präsenz fordern sie eine geduldige und aufmerksame Betrachtung. Das hat zunächst mit ihrem weitgehenden Verzicht auf Farbigkeit zu tun, da sie den Augen keine vordergründigen, allzu schnell mit Assoziationen verknüpften koloristischen Reize bieten. Schwarz, Weiß und deren unzählige Abmischungen als Graustufen sind die Farben, auf die sich Yamanobe meist beschränkt. Der besserwisserische Einwand, bei Schwarz, Weiß und Grau handele es sich, physikalisch gesehen, um „Nicht-Farben“, ist so naheliegend wie sachfremd: Für den Blick des Malers gibt es nur Farben. Freilich ist das Weiß bei Yamanobe nie rein weiß, sondern mit einer zarten Ockerlasur ganz leicht ins Gelbliche getönt, sodass es eine wärmere Anmutung erhält, „so wie Zähne“, „so wie Reis“ – Vergleiche aus der Natur, die Yamanobe sehr ernsthaft anstellt. (Wenn in einigen wenigen Bildern tatsächlich einmal ein kräftiges Englischrot aufscheint, wirkt dies in der Stille der schwarz-weiß-grauen Bildflächen schon fast wie eine dramatische Farberscheinung: signalhaft, appellativ).
Die Reduktion der Farbigkeit lenkt die Aufmerksamkeit des Betrachters besonders auf die materielle Substanz der Bilder, wobei noch die kleinsten Details der Textur wichtig werden. Yamanobes Gemälde wollen nicht nur in ihren Hell-Dunkel-Werten, sondern auch im Hinblick auf ihre materialen Qualitäten betrachtet werden. Nicht zufällig wählt Yamanobe immer, auch bei kleinformatigen Arbeiten, mindestens 4 bis 5 Zentimeter starke Bildträger, um seinen Gemälden einen Körper zu geben, physische Präsenz und eine Objektqualität, die immer auch den Berührungssinn anspricht. Für den 1964 in Tokio geborenen Künstler verbindet sich mit der physischen Erscheinung seiner Bild-Körper eine ganz spezifische Vorstellung: Ihm ist es wichtig, ihnen eine Anmutung mitzugeben, wie er sie von den traditionellen, zum japanischen Neujahrsfest gereichten Reiskuchen (Mochi) kennt, wenn sie in rechteckige Platten geschnitten sind: ein wenig gelblich, leicht transparent, nach dem Backen leicht unregelmäßig, ein wenig schrundig an den Rändern. Für den westlichen Betrachter ist der Vergleich von Malerei mit Lebensmitteln womöglich schwer nachvollziehbar, zumal wir es im Westen nicht gewohnt sind, die visuellen, ästhetischen Qualitäten von Speisen so hoch zu bewerten, wie es in Japan üblich ist. Der französische Philosoph Roland Barthes hat dazu scharfsinnig bemerkt: „Die japanische Rohkost ist wesentlich visueller Natur; sie bezeichnet einen bestimmten Farbzustand von Fleisch und pflanzlicher Nahrung (wobei die Farbe sich niemals in einem Katalog von Tönen erschöpft, sondern auf ein ganzes Spektrum von taktilen Qualitäten des Stoffs verweist [...]). Gänzlich visuellen Charakters (für den Blick gedacht, zusammengestellt und bearbeitet, ja, für den Blick eines Malers oder Zeichners), sagt die Nahrung, dass sie nicht tiefgründig ist: [...] Keine japanische Speise hat ein Zentrum [...].“[1]
Genau dies gilt auch für Yamanobes Gemälde. Sie haben kein Zentrum, ihre Erscheinung ist „zentrifugal“, das Gegenteil dessen, was man traditionell unter Komposition versteht und was Gerhard Richter einmal ironisch zusammengefasst hat: „Komposition ist, wenn die Hauptfigur in der Mitte steht.“[2] Aber ebenso wenig kann man von einem „All-over“ reden, wie man es etwa von Jackson Pollock oder der monochromen Malerei kennt, denn es gibt bei Yamanobe, streng genommen, auch keine Gleichverteilung des Farbauftrags, der sich optisch über die Bildränder hin fortgesetzt denken ließe. Bei den meisten Bildern Yamanobes sind die Ränder betont; am Rand zeigen sich, in unterschiedlicher Intensität, meist die dunkelsten Stellen seiner Bilder. Dies bedeutet, dass die Bildfläche vergleichsweise als „leer“ empfunden wird und sich zwischen den Rändern ein Bildraum aufspannt, in dem sich erst auf den zweiten Blick „etwas“ zeigt. Hier wirkt zweifellos Yamanobes Kenntnis der traditionellen japanischen (und chinesischen) Landschaftsmalerei nach, in welcher die Leere eine entscheidende Rolle spielt. Doch während in der traditionellen asiatischen Malerei zwischen den in schwarzer Tusche gezeichneten Motiven viel Leerraum klafft, ziehen sich bei Yamanobe die schwarzen Stellen (Teile der noch sichtbaren schwarzen Untermalung) tendenziell an den Rand zurück, während die Bildfelder selbst von den weißen Acrylfarbschichten verhangen oder verschleiert erscheinen. Erst auf den zweiten Blick kann man feststellen, dass diese scheinbar leeren Felder tatsächlich eine Fülle an „Information“ enthalten. Es ist allerdings der Vorstellungskraft des Betrachters überlassen, diese gleichsam auf ein Minimum beschränkten Andeutungen zu bestimmten Vorstellungen zu konkretisieren.
Aufgrund der unterschiedlichen Dichte der weißen Farbschichten auf der schwarzen Untermalung kommt es innerhalb der Bildfelder zu zarten Helligkeitsabstufungen, wodurch sich, insbesondere wenn man die Bilder längere Zeit und aus größerem Abstand betrachtet, ein ungewisser Tiefenraum öffnet. Man kann nach einer gewissen Betrachtungszeit in vielen dieser Bilder Landschaftsanmutungen erkennen. Wohlgemerkt: Yamanobe malt keine Landschaften, auch nicht abstrahierte Landschaftsschemata, sondern lässt es vielmehr zu, dass die sich aus dem Malprozess ergebenden Helligkeitsschwankungen als proto-landschaftliche Elemente lesen lassen. Man könnte fast sagen, dass es dem Künstler gelingt, vage Erinnerungen oder Erinnerungsreste an landschaftliches Erleben malerisch zu artikulieren. So glaubt man manchmal, undeutliche Umrisse von Bäumen, Bergen oder auch Gebäuden im Nebel oder in dichtem Schneetreiben erkennen zu können; dies wäre die „kalte“ Lesart. Oder man kann an aufsteigenden Wasserdampf aus heißen Quellen denken; das wäre die „heiße“ Variante von Assoziationen, die sich umso eher bei Betrachtern einstellen, die mit den traditionellen, im Freien befindlichen japanischen Dampfbädern (Onsen) vertraut sind.
Yamanobe legt großen Wert auf die Ambivalenz der Assoziationen, die seine Bilder auslösen. Das gilt auch für die Ritzungen, die einen großen Teil seiner Gemälde kennzeichnen. Sie können einerseits als Aggression, als Verletzung des Bildkörpers wahrgenommen werden, andererseits – wiederum eher bei größerer Distanz zum Bild – als Andeutungen von Regen oder an Fensterscheiben herab rinnenden Wassertropfen. Für das Erzeugen der Ritzlinien hat Yamanobe übrigens ein typisch japanisches Instrument gefunden: Nachdem er bemerkte, dass Stahlkämme und ähnliche Werkzeuge ein zu starres, mechanisch wirkendes Linienbild erzeugen, wechselte er zu den Gestängen traditioneller Blattfächer (Uchiwa), von denen er das Papier entfernte. Mit Hilfe der radial ausstrahlenden, äußerst biegsamen und unterschiedlich langen Bambusstäbchen gelingt es ihm, ein lebendiges, nie völlig vorhersehbares Linienbild mit zahlreichen Überkreuzungen und variabler Breite der Ritzungen zu erzielen.
Selbst auf der Mikroebene des Farbauftrags und des Pinselduktus zeigt sich die Doppelwertigkeit der assoziativen Qualitäten von Yamanobes Malerei. Ganz typisch für seine Bilder sind gleichsam wellenartige Strukturen in den Weißschichten, die in ihrer unterschiedlichen Intensität Assoziationen wie etwa Schlangenhaut, Gänsegefieder oder Verwehungen von leichtem Pulverschnee (wieder „warme“ und „kalte“ Anmutungen) hervorrufen können. Erzeugt werden diese Strukturen durch einen immer wieder stockenden, „stotternden“ Auftrag von weißer Texturpaste, die mit einem Flachpinsel auf die schwarze Untermalung aufgetragen wird.
Der Offenheit und Vielschichtigkeit der Bilder Yamanobes, die sich aus der beschriebenen Doppelwertigkeit ihrer Anmutungen ergibt, liegt offenbar eine grundlegende kulturelle Zweiheit zugrunde: Dem Künstler, der seit etwa 20 Jahren überwiegend in Deutschland lebt, gelingt es, ein westlich geprägtes Malereiverständnis, das ganz auf den malerischen Prozessen selbst basiert (Stichworte: Monochromie, Radikale Malerei, Farbmalerei), so mit einer spezifisch japanischen Bild- und Materialsensibilität zu verbinden, dass sich daraus eine ganz eigene, ebenso leise wie kraftvolle Bildsprache ergibt.
[1] Roland Barthes, Das Reich der Zeichen, Frankfurt am Main 1981, S. 36.
[2] Diese Äußerung von 1968 hier zitiert nach: Dietmar Elger, Gerhard Richter, Maler, Köln 2002, S. 70.